PARIS


04. bis 09. August 2019


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Saint Sulpice und La Defence


4. Tag Mittwoch 07.08.2019



Wieder ein gutes Frühstück, dann fahren wir mit dem Bus 82 von École Militaire bis Station Luxembourg. Heute ist das Wetter auch wieder sonnig.

Die Haltestelle liegt gegenüber dem Jardin du Luxembourg, einer großen Gartenanlage vor dem Palais du Luxembourg, ein Schloss, umgeben von einer ursprünglich barocken Parklandschaft aus dem frühen 17. Jahrhundert. Es diente zunächst Mitgliedern der königlichen Familie als Wohnsitz, wurde während der Revolution in Staatsbesitz überführt und ist seit 1800 Sitz des Senats, der zweiten parlamentarischen Kammer Frankreichs.

Das Palais wurde 1615 bis 1620 im Auftrag der französischen Königin Maria de’ Medici, Tochter des Großherzogs der Toskana und Mutter Ludwigs XIII., erbaut.
Wir gehen durch den Garten Richtung Schloß, das sich in einem großen Wasserbecken spiegelt. Es gibt sogar Palmen. Am Silos vorbei, auch eine kleine Straße und wir haben den Place Saint-Sulpice erreicht mit einem großen Brunnen.


Die Fontaine Saint-Sulpice (auch bekannt als der Brunnen der vier Bischöfe) ist ein monumentaler Brunnen auf dem Platz vor der Kirche, die ihm seinen Namen gibt. Es wurde zwischen 1843 und 1848 (das Jahr, in dem die Revolution von 1848 die Regierung stürzte) von dem Architekten errichtet, der auch das Grab Napoleons entwarf.
Vor dem Brunnen erhebt sich die Kirche Saint-Sulpice, eine katholische Pfarrkirche, die dem heiligen Sulpicius II. von Bourges als Namenspatron geweiht ist.

Die Kirche hat eine Länge von 118 m und eine Breite von 57 m. Mit diesen Maßen ist sie nur wenig kürzer als die Kathedrale Notre Dame de Paris und damit die zweitgrößte Kirche der Stadt. Unter den Kirchenschiffen befinden sich diverse Krypten, deren Grundflächen zusammen fast genauso groß sind wie die Grundfläche der Kirche selbst.

In Dan Browns berühmten Roman Da Vinci Code (Sakrileg) spielt die Handlung teilweise in der Kirche Saint-Sulpice, dabei wird der Gnomon (das heißt der Obelisk, der hier jedoch nicht als Schattenwerfer Verwendung findet, sondern lediglich dazu dient, die Sonnenlinie zu verlängern) als „heidnisches astronomisches Gerät ägyptischen Ursprungs“ bezeichnet, was vielleicht ein wenig übertrieben zu sein scheint und nicht ganz korrekt sein mag, zumindest könnte man dagegen Einwände erheben. So zeigt der Obelisk zwar einen eindeutigen ägyptischen Einfluss, doch ist anzunehmen, dass er im alten Ägypten kaum eine ähnliche Verwendung fand, zumindest wäre es wohl nur sehr schwer nachweisbar.
Am 17.03.2019 hat ein Portal der Kirche gebrannt, die Tür und ein darüber befindliches Bleiglasfenster wurden stark beschädigt. Noch immer können wir den Brandgeruch in der Nähe des Portals riechen.

Wir gehen zurück zum Palais und schauen uns noch die Fontaine Médicis, eine Brunnenanlage im Jardin du Luxembourg an.
Sie trägt den Namen ihrer Auftraggeberin, Königin Maria, die der mächtigen Florentiner Dynastie de‘ Medici entstammte. Die ursprüngliche Grotte wurde zur Kulisse für eine Liebesgeschichte der Antike: der eifersüchtige Zyklop Polyphem beugt sich kniend über den Rand eines Felsens und entdeckt seine geliebte Galateia, wie sie in den Armen des Jünglings Akis liegt. Auguste Ottin schuf hierfür eine kontrastreiche Figurengruppe mit einem riesenhaften Polyphem aus dunkler Bronze über dem kleiner gehaltenen Liebespaar aus weißem Marmor.
Wir sind an der Rue Soufflot, der wir bis zum Pantheon, der nationalen Ruhmeshalle Frankreichs und der Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten folgen.


Das Gebäude wurde als Kirche der mächtigen Abtei Sainte-Geneviève geplant, im Auftrag von König Ludwig XV. in den Jahren 1764 bis 1790 von dem Architekten Jacques-Germain Soufflot (1713–1780) und seinen Schülern errichtet, nach der Vollendung aber von den Führern der Revolution umgewidmet und zu einer säkularen Gedenkstätte erklärt.
Das Pantheon werden wir nicht besichtigen, aber dahinter liegt die Kirche Saint-Étienne-du-Mont, die werden wir uns anschauen.

Sie ist ein Architekturjuwel der Stadt Paris. Die von 1610 bis 1622 in einem Zug errichtete Renaissance-Fassade bildet den Abschluss der Bauarbeiten an St. Etienne du Mont. In ihrem urbanen Stil der katholischen Reform unterscheidet sie sich in ihrem Aufbau deutlich von gotischen Fassaden mit ihrem pädagogisch-katechetischen Stil. Auf Straßenniveau ist ein griechischer Tempel mit vier korinthischen Säulen nachempfunden.


Ungewöhnlich ist der Innenraum. Es gibt steinerne Wendeltreppen, Brücken, Balkone und Galerien. Wunderschöne, bunte Fenster und eine beeindruckende Orgel.


Wir gehen die Rue Soufflot zurück bis zur Ecke des BD Saint-Michel. Hier gibt es einen McDonalds und einen BurgerKing. Da möchten wir eine Kleinigkeit essen. Wir gehen in den McDonalds und stellen fest das es zum Bestellen nur Automaten gibt, die auch noch voll besetzt sind. Über der Theke keine Angebote, da sind wir überfordert und gehen auf die andere Seite der Straße zu BurgerKing. Hier ist alles wie wir es kennen.

Nach der Stärkung gehts weiterer den Boulevard Saint-Michel in nördlicher Richtung.


Rechts ein prächtiges Gebäude, in dem die berühmte Universität Sorbonne untergebracht ist. Viele kleine Boutiquen liegen an dieser Straße. Dann erreichen wir den Place Saint-Michel mit einem schönen Brunnen. Ich gehe auf die andere Straßenseite und schaue mich mal näher um, Erika bleibt drüben.


Die Fontaine Saint-Michel ist ein Brunnen auf der Pariser Place Saint-Michel an der Mündung des Boulevard Saint-Michel und der Rue Danton, der 1860 von Gabriel Davioud errichtet wurde. Er befindet sich an der Giebelwand eines Hauses und zeigt den Erzengel Michael, der gegen den Teufel kämpft. Die Bronzestatue des Erzengels wurde von Francisque Joseph Duret erstellt. An der Spitze des Brunnens ist die Inschrift „Fontaine Saint-Michel. Sous le règne de Napoléon III, empereur des Français, ce monument a été élevé par la ville de Paris. L’an MDCCCLX.“ angebracht. Übersetzt lautet sie: „Sankt-Michaels-Brunnen. Dieses Denkmal wurde unter der Herrschaft Napoleons III., Kaiser der Franzosen, im Jahr 1860 von der Stadt Paris errichtet.“


Wir gehen noch mal in die kleinen Straßen gegenüber des Brunnens. Unzählige Restaurant gibt es hier, vielfach wird Käsefondue angeboten und die Kirche Saint-Séverin, die als eine der ältesten Kirchen von Paris gilt.


Der Platz war offenbar sehr bevorzugt. So soll im 6. Jahrhundert der Einsiedler Severinus hier gelebt haben, auf den die heutige Namensgebung zurückgeht. Über seinem Grab wurde eine erste kleine romanische Kirche erbaut.
Der jetzige Bau hatte zudem mehrere Vorgängerkirchen. Und selbst die Kirche aus dem 13. Jahrhundert musste zwei Jahrhunderte später ein Feuer hinnehmen, sodass nur noch der Glockenturm und etwas von der Fassade die Zeiten bis heute überdauert haben. Zudem gibt es einige Fenster aus dem 15. Jahrhundert, daneben die schönen Werke des inzwischen verstorbenen französischen Mosaikkünstlers Jean René Bazaine.

Die Seine überqueren wir auf der Pont de Coeurs, rechts sehen wir die Notre Dame mit Gerüsten, weiträumig eingezäunt, stark beschädigt beim Brand vom 15.04.2019. Die Vorderfront mit den zwei Türmen sieht von hier aus unversehrt aus.


Wir gehen in die Rue du Cloitre-Notre-Dame, eine enge Straße unmittelbar neben der Kirche. Rechts der Bauzaun. Von hier können wir die Beschädigungen des Daches sehen. Es wurde schon viel mit Holz abgestützt und Gerüste errichtet.


An einem der Straßencafes holen wir uns ein Eis, ist wirklich sehr lecker, bei 3,00€ die Kugel kann man das ja auch erwarten. Wir laufen noch bis zur Ecke, von hier sieht man Notre Dame von der Rückseite. Zurück müssen wir einen anderen Weg wählen, die Straße durch die wir herkamen wird weiträumig durch viel Polizei abgeriegelt.
Von der Rue de la City biegen wir in die Rue de Lutéce. Rechts gibt es einen großen Pflanzenmarkt , da gehen wir mal durch, auch einer der schönen Trinkwasserbrunnen steht hier. Wir füllen wieder unsere Flaschen.


Vor uns liegt der Justizpalast mit der Sainte Chapelle, in die wir eigentlich rein wollten. Leider wird der Eintritt nur mit Besichtigung des Justizpalastes erlaubt und es gibt eine Warteschlange.
Wir gehen weiter Richtung Pont au Change, links der riesige Gebäudekomplex des Palais de la Cité, vom 10. bis zum 14. Jahrhundert die Residenz der französischen Könige.


Der Gebäudekomplex ist heute weniger als Ganzes, sondern eher aufgrund seiner wesentlichen Teile bekannt, der Sainte-Chapelle; der Conciergerie und des Palais de Justice (vor allem in seiner neuzeitlichen Baugestalt). Andere Teile des einstigen Palastgebäudes wurden zum Sitz des königlichen Verwalters, eines Concierge, von dem der heutige Name eines Teils des Gebäudekomplexes abgeleitet wird. Im Jahr 1370 wurde am Eckturm des Palais die erste öffentlich sichtbare mechanische Uhr der Stadt installiert, von der der heutige Name Tour d’Horloge (Uhrturm) herrührt.
Wir gehen über die Seine, noch ein Blick zurück zu den Türmen der Conciergerie.


Nach der Brücke kommt der Place du Châtelet, Standort des Grand Châtelet, eines Kastells, das im Mittelalter die Seinebrücke Grand Pont (heute: Pont au Change) sicherte. Nach dem Bau der Stadtmauer wurde es – inklusive Justizverwaltung und Gefängnis – Amtssitz des Prévôt de Paris. Im Jahr 1802 wurde es auf Befehl Napoleon Bonapartes abgerissen.
Einige Meter weiter liegt rechts der Tour Saint-Jacques. Der heutige Glockenturm ist ein Überbleibsel der im Stil der Spätgotik gebauten Kirche Saint-Jacques-la-Boucherie. Ihr Ursprung ist schwer zu datieren.


Erstmals wird die Kirche im Dezember 1119 in einer päpstlichen Bulle von Calixtus II. erwähnt.
Wir laufen den Boulevard de Sébastophol hinauf bis zur Aubry de Boucher an deren Ende wir das Centre Pompidou erkennen können.

Kurz bevor wir das Museum erreichen kommen wir zum Place Edmond Michelet. Hier stehen Stühle und Tische im Schatten unter den Bäumen und es gibt Food and Drink. Hier bekommen wir gezapftes Bier in 0,5 l zu 4,50€, ein unschlagbarer Preis für Paris.


Wir setzen uns erstmal und ruhen uns aus.
Das Centre national d’art et de culture Georges-Pompidou, umgangssprachlich auch Centre Pompidou oder Beaubourg, von den Einheimischen auch La Raffinerie tituliert liegt vor uns, ein Straßenkünstler tanzt Ballett.


Das Gebäude sieht schon sehr eigenwillig aus mit seinen Gerüsten und Rohren.


An das Centre Pompidou angrenzend liegt die Fontaine Stravinsky, auch Tinguely-Brunnen genannt, ist ein Brunnen auf dem Igor-Strawinski-Platz. Er wurde von dem Schweizer Bildhauer Jean Tinguely zusammen mit seiner Lebenspartnerin, der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle, entworfen und 1982/83 ausgeführt. Der nach Igor Strawinsky benannte Brunnen setzt sich aus 16 beweglichen und wasserspeienden Einzelplastiken zusammen, die in einem riesigen Wasserbecken (36 × 16,50 × 0,35 m) verteilt sind.


Ihre Gestaltung bezieht sich auf die wichtigsten Kompositionen des russischen Musikers. Jeder der beiden Künstler brachte seine persönliche Handschrift ein: Tinguely entwickelte schwarze technische Maschinenplastiken aus Eisen, Saint Phalle gestaltete bunte Fabelwesen und Nanas, ihre typischen prallen Frauenfiguren. Diese beiden Pole bilden einen spannenden Kontrast und zugleich eine verspielt-heitere Einheit.
Angrenzend die Èglise saint Merry. Wir gehen mal rein aber es gibt nicht viel zu sehen, die Kirche wird gerade renoviert.

Nicht weit ist der Weg zum Hôtel de Ville, dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance errichtete Rathaus von Paris.


Während der Revolution war auch eine Guillotine auf dem Platz stationiert. Am 14. Juli 1789, dem Tage des Sturms auf die Bastille, wurde Jacques de Flesselles hier von einer Menge gelyncht und sein Kopf wurde als Trophäe vom Körper abgetrennt. Im Hôtel de Ville wurde am 9. Thermidor II (27. Juli 1794) Robespierre in den Kiefer geschossen und festgenommen. Am nächsten Tag wurde er hingerichtet.
Am 19. März 1803 wurde die Place de Grève (auch: „Streikplatz“) in Place de l’Hôtel-de-Ville (Rathausplatz) umbenannt. Seit 1982 ist er für Fußgänger reserviert. Das gegenwärtige Gebäude mit 146 Statuen an der Fassade wurde in den Jahren 1874–1882 gebaut. Es wurde von den Architekten Théodore Ballu (1817–1885) und Pierre Deperthes (1833–1898) entworfen.

Straßenkünstler geben ihre Vorführung umringt von Menschengruppen vor dem Rathaus. An der linken Seite wird der große Platz durch einen Brunnen begrenzt.


Mit der Rolltreppe kommen wir ans Tageslicht und sehen direkt vor uns die Grande Arche, ein modernes Bauwerk in Gestalt eines tesseraktförmigen Triumphbogens im Hochhausviertel La Défense in der Stadt Puteaux, westlich von Paris. Dieser neue Triumphbogen trägt offiziell den Namen La Grande Arche de la Fraternité, wird in Paris häufig aber auch L’Arche de La Défense oder einfach La Grande Arche genannt. Er bildet die westliche Perspektive der sogenannten Axe historique, der Avenue, die eine Gerade bildet mit dem bekannteren Arc de Triomphe und dem Arc de Triomphe du Carrousel, der sich zwischen dem Jardin des Tuileries und dem Louvre befindet.
Eine breite, hohe Treppe breitet sich vor dem gesamten Bauwerk aus, wir gehen hinauf zum Eingang. Vier Aufzüge fahren in einem offenen Stahlgerüst hinauf zum Dach. Wir verzichten darauf angesichts der 14,00€ Fahrtkosten.


Durch einen Windschutz aus mehreren Reihen, Blau-grünlich schimmernder Panzerglasplatten gehen wir auf die nordöstliche Seite der Plattform, es gibt noch einige Baustellen, der moderne Stadtteil wächst weiter.
In die andere Richtung, an der Treppe geht der Blick weit hinaus bis zum Arc de Triomphe. Rechts und links Einkaufszentren in gläsernen Hochhäusern. Dazwischen ein großer freier Raum. Eine Gruppe schwergewaffneter Soldaten patrouilliert vor der Grand Arche.


Sicherheit wird groß geschrieben.
Wir gehen wieder die Treppe hinunter. Auf der Fläche zwischen den Häusern breitet sich der Garden Parvis mit Bars, Restaurant und verschiedenen Unterhaltungsmöglichkeiten aus.


Mit der M1 fahren wir wieder zurück und steigen an der Station Charles de Gaulle Étoile aus. Wir benutzen den Ausgang in der Avenue de Friedland und sind auch direkt vor dem Arc de Triomphe.


Wir machen ein paar Fotos, drüben am Triumphbogen gibt es Warteschlangen für den Aufstieg.
Mit der Buslinie 52 fahren wir von der Station Friedland bis zur Opera Garnier. Durch den Boulevard Italiens laufen wir bis zum Boulevard Haussmann, noch ein Stück die Straße rauf und wir sind am Hardrock Café.


Wir sollen unserem Thailand-Bekannten Wolfgang zwei Gläser mitbringen. Das Café geht über zwei Etagen, wir bekommen unsere Gläser und ein Foto von uns und der Jacke von Jimi Hendricks. Auch für uns kaufen wir eine Gläserserie.
Auf dem Bürgersteig vor einem Metroeingang hat ein Clochard sein Zelt aufgestellt.


In einem Erdkreis daneben, in dem wohl mal ein Baum stand, hat er auch gleich einen kleinen Garten mit Blumen angelegt. Sehr idyllisch.
Durch eine Seitenstraße des Boulevard Haussmann hat man einen schönen, klaren Blick zur Sacre Coeur.


Auch an der Straße das Musée Grévin, ein Wachsfigurenkabinett mit sehr schöner, roter Eingangstür.


Auf der Straße liegt die Metro Station Grands Boulevards

on der wir mit der M8 zurück zur Station École Militaire, ganz in der Nähe unseres Hotels fahren.
Wir gehen direkt wieder in die kleine Pizzeria von gestern, essen Pizza Parma + Linguini Bolognaise.


So sind wir heute wieder um die 17 km gelaufen, so viel gesehen, so schön.