Das Theater des Westens (seit 2011: Stage Theater des Westens) ist eine der bekanntesten Musical- und Operettenbühnen Berlins. Es befindet sich in der Kantstraße 10–12 im Ortsteil Charlottenburg (City West).
Das Theater wurde 1895/1896 im Stil des wilhelminischen Historismus von Bernhard Sehring auf dem ehemaligen Kohlenplatz der Meierei C. Bolle errichtet. Im August 1895 begannen die Arbeiten an der Kantstraße, die Grundsteinlegung war am 4. September 1895. Schon vor der Eröffnung sorgte der Theaterbau für Aufsehen unter den Berliner Architekten. In bewusstem Kontrast zum neobarocken Zuschauerhaus wurde der dahinter liegende Bühnenturm im Stile eines mittelalterlichen Bergfrieds gestaltet.[3] Turmartige Risalite mit hohen Laternen bilden die vier Ecken des Zuschauerhauses. An der Schaufront erhebt sich über rustiziertem Sockel ein fünfachsiger Portikus kombiniert mit sieben großen Rundbogenfenstern. Die Attika ist bekrönt mit der Perseusgruppe von Johannes Pfuhl. Auf dem Giebel der Seitenfront steht der Siegesbote von Max Kruse. Der erste Betreiber des Theaters war die Theater des Westens GmbH, ein Unternehmen von Bernhard Sehring und Paul Blumenreich. Das Theater wurde am 1. Oktober 1896 mit Holger Drachmanns Märchenschauspiel Tausendundeine Nacht eröffnet. Im Herbst 1897 übernahm Alois Prasch die Leitung, die er aber 1898 bereits wieder abgeben musste. Nachdem der gewünschte Erfolg des Theaters zunächst ausblieb, wurde das Haus ab 1898 dann als Opernbühne genutzt und ab 1908 als Operettentheater.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wurde weiterhin die leichte Muse im Theater des Westens gezeigt unter der Leitung von Karl Jöken gemeinsam an der Seite seiner Frau Edith Schollwer. Die Aufführungen hießen Alles für Eva, Junger Wein, Lockende Flamme und So zwitschern die Jungen. Am 29. Dezember 1933 wurden alle Theaterdirektoren aufgefordert, die Parole Kraft durch Freude (KdF) wahrzumachen.

Erst am 23. Dezember 1934 wurde das Theater als Teil des nationalsozialistischen Programms Kraft durch Freude mit Albert Lortzings Der Waffenschmied.[18] wiedereröffnet und erhielt den Namen Volksoper. Im Deutschen Bühnen-Jahrbuch 1936 wurde wie bei vielen anderen Theatern als Betreiber das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda genannt und ist eine Bezuschussung seitens der Deutschen Arbeitsfront ausgewiesen. Zum Leiter wurde im Juli 1935 der bisherige Danziger Generalintendant und Generalmusikdirektor Erich Orthmann ernannt. Die neue Spielzeit begann am 1. Oktober 1935 mit der Oper Fidelio.

Nach einem großen Luftangriff während des Zweiten Weltkriegs konnten Ende 1943 wieder einige Berliner Theater spielen, jedoch nicht die Volksoper. Insbesondere das Dach sowie der Foyer- und Verwaltungsbereich waren stark beschädigt worden. Jetzt fanden „Volksoper-Konzerte“ in der Plaza und der Philharmonie statt, auch am 25. April 1944 in Hirschberg in Schlesien. Die Schäden durch Bombentreffer konnten bis zum 7. Juni 1944 beseitigt werden.