Über 100 JAHRE WALT DISNEY

Name: Walter Elias Disney
Alias: Walt Disney
Geboren: 5.12.1901 in Chicago
Gestorben: 15.12.1966 in Burbank



Der US-amerikanische Trickfilmzeichner und Filmproduzent avancierte ab den 1920er Jahren zur meistgeehrten Persönlichkeit der Filmbranche des 20. Jahrhunderts; allein den Oscar erhielt er 26 mal. Ab den 1930er Jahren entwickelte er den Zeichentrickfilm mit Farbe und Ton zu abendfüllenden Kino-Blockbustern. Zum Meilenstein der Filmgeschichte wurde dabei die Verfilmung "Schneewittchen und die sieben Zwerge" (1937); eine Produktion, die Walt Disney zunächst an den Rande des Ruins führte. Disney wurde darauf als Regisseur Vater der erfolgreichsten Zeichentrickfiguren, die heute noch in jedem Kinderzimmer zu Hause sind. Als Erfinder von Cartoonfiguren wie "Donald Duck", "Goofy" oder "Pluto" erdachte er Kultfiguren der Unterhaltungsbranche. Sein Mitarbeiter Ub Iwerks war es jedoch, der ab 1928 die "Micky Mouse" zeichnete, die als Markenzeichen der Disney Company und als erster Comic-Held weltberühmt werden sollte. Ob durch "Bambi", "Das hässliche Entlein", "Mary Poppins" oder "Das Dschungelbuch", der Name Disney bürgt für die märchenhafte Entführung in die Welt der Kindheit...

Walter Elias Disney wurde am 5. Dezember 1901 in Chicago, als Sohn eines Bauunternehmers kanadischer Herkunft, geboren.

Seine Mutter stammte aus Ohio. Er wuchs mit seinen Eltern, seiner Schwester und drei Brüdern in bürgerlichen Verhältnissen auf. 1906 kaufte sein Vater eine kleine Farm in Missouri, wohin die Familie von Chicago aus übersiedelte. Walt Disney galt als überaus lebhaftes und fantasievolles Kind, ein Umstand, der oft auf Missbilligung der Eltern stieß, da sich die Kinder auf dem Hof nützlich machen sollten. Im Alter von 14 Jahren begann Walt Disney zu malen. Dabei entdeckte er sein Talent zum Zeichnen von Tieren. Ab dieser Zeit interessierte er sich auch für die ersten Zeichentrickfilme. Ab 1916 besuchte er Kurse an der Kunstakademie in Chicago. Im Herbst 1918 versuchte er sich für das Militär anzumelden. Da er allerdings mit 16 Jahren zu jung war, schloss er sich dem amerikanischen Roten Kreuz an und reiste nach Frankreich. Nach Abschluss der Highschool im Jahr 1919 lernte er den Künstler Ub Iwerks kennen, mit dem er seinen ersten Zeichentrickfilm, einen Werbekurzfilm, produzierte. Er machte sich mit seinem Bruder Roy O. Disney selbstständig und gemeinsam mit Iwerks als Art-Direktor, entstand eine Reihe von Kurzfilmen. Der Erfolg blieb jedoch aus und für weitere Filme fehlte das Geld.

Im Jahr 1922 reiste er für weitere Studien nach Hollywood. Disney erkannte das Problem darin, dass die dargestellten Tiere nicht menschlich genug waren, um sich mit ihnen identifizieren zu können. Seine Vorstellung war, Tiere in Zeichentrickfilmen so menschlich als möglich darzustellen und dennoch wie Tiere glaubwürdig auftreten zu lassen. Diese Idee lachender oder sprechender Tiere war jedoch für Außenstehende so absurd, dass er für die Umsetzung keine Investoren gewinnen konnte. In Kalifornien fand Disney einen wagemutigen Geldgeber, der sich von seinen Ideen überzeugen ließ. Schon bald wurde mit großem Erfolg die erste Disney-Produktion der Öffentlichkeit präsentiert. "Oswald der lustige Hase" wurde zum Durchbruch mit Haken. Der Film wurde von Disney nicht durch Kopierrechte geschützt und damit ging der größte Teil, den der Film hätte einspielen können, verloren. 1923 gründete Disney dann die "Disney Company". Am 13. Juli 1925 heiratete Disney Lillian Bounds in Lewiston, Idaho. Sie bekamen zwei Töchter. 1926 gelang Disney mit einer von Ub Iwerks gezeichneten Maus der internationale Durchbruch.

Die "Micky Mouse" wurde geboren. Diesen Namen verdanken die Fans seiner Frau, denn ursprünglich sollte sie "Mortimer Mouse" heißen. Der Film wurde zum Riesenerfolg und die "Micky Mouse" zum Weltstar. Ab 1930 erschien "Micky" auch als Comicstrips in Zeitungen. Mit der Produktion von "Flowers and Trees" gewann er den ersten "Academy Award". 1932 wurde er für die Erfindung der Maus mit dem Ehren-"Oscar" ausgezeichnet. Die Idee zur Erschaffung eines Gegenstücks zur "Micky Mouse" kam Disney im Jahr 1937 beim Beobachten von Enten. Vor allem das laute und aufbrausende Schnattern assoziierte er mit einer jähzornigen, ungeschickten und aufbrausenden Person. Nachdem diese Person in Form einer Ente geschaffen war, steckte er sie in einen Matrosen-Rock, nannte sie "Donald Duck" und die Verkaufszahlen der Kinokassen erreichten Rekordsummen. Nach diesen Erfolgen konnte Walt Disney einen alten Traum verwirklichen. Er drehte einen abendfüllenden Zeichentrickfilm fürs Kino, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprach. Als Vorlage diente das Märchen "Schneewittchen und die sieben Zwerge". Der Streifen feierte in Hollywood Premiere und die Kritiken waren überwältigend. Der anrührende Märchenfilm wurde 1937 der erste Zeichentickfilm, der mit einem "Oscar" ausgezeichnet wurde.

In den 1940er Jahren folgten Produktionen wie "Pinocchio", "Fantasia" und "Bambi". 1948 wurde Disney für seinen ersten Dokumentarfilm "Seal Island" mit dem "Oscar" ausgezeichnet. 1953 erschien der Dokumentarfilm "Die Wüste lebt". Dieser Farbfilm zeigte am eindrucksvollsten die Sichtweise, mit der Walt Disney die Tiere beobachtete. In den 1950er Jahren folgten Disneys erste große Spielfilme. Nachdem er bereits 1950 mit "Die Schatzinsel" international erfolgreich war, entstand 1951 der Klassiker "Alice im Wunderland". Zur selben Zeit erwarb Disney in Anaheim bei Los Angeles ein Areal und baute dort den ersten Vergnügungspark mit verschiedenen Fantasiewelten zu den einzelnen Disney-Figuren. Bis zu seiner Fertigstellung im Jahr 1955 zählte "Disneyland" zu den umstrittensten Großinvestitionen der USA. Disneyland wurde jedoch ein solcher Erfolg, dass das Gelände nach wenigen Monaten den hohen Besucherzahlen nicht mehr gerecht werden konnte. So wurde schon im nächsten Jahr mit der Planung von "Disney World" bei Orlando im US-Bundesstaat Florida begonnen. Vor allen wirtschaftlichen Erfolgen ermöglichte Disney auch kinderreichen oder sozial schwächeren Familien im ganzen Land durch seine Unterstützung den Zugang zu den Anlagen.

Mit seiner Arbeit drückte Disney auch seine Sichtweise zur Tierwelt aus, er appellierte an die Menschen, sie zu bewahren. Mit dem Märchenfilm "Mary Poppins", mit Julie Andrews in der Hauptrolle, entstand 1964 die letzte große Kinoproduktion zu seinen Lebzeiten, die mit fünf "Oscars" ausgezeichnet wurde. Der letzte Film, an dem Disney persönlich mitwirkte, wurde "Das Dschungelbuch". Die Fertigstellung von "Disney World" erlebte er nicht mehr.

Walter Elias Disney starb am 15. Dezember 1966 in Burbank.

Disney World in Orlando, Florida, wurde von seinem Bruder fertiggestellt. Das Unternehmen Walt Disney wurde zu einer Aktiengesellschaft umfirmiert, die heute innerhalb des Dow-Jones Index eine der 30 bedeutendsten Gesellschaften Amerikas repräsentiert.