Saint-Sulpice ist eine katholische Pfarrkirche im Pariser Stadtteil Saint-Germain-des-Prés (im 6. Arrondissement). Sie ist dem heiligen Sulpicius II. von Bourges als Namenspatron geweiht.

Die Kirche hat eine Länge von 118 m und eine Breite von 57 m. Mit diesen Maßen ist sie nur wenig kürzer als die Kathedrale Notre Dame de Paris und damit die zweitgrößte Kirche der Stadt. Unter den Kirchenschiffen befinden sich diverse Krypten, deren Grundflächen zusammen fast genauso groß sind wie die Grundfläche der Kirche selbst.

Saint-Sulpice wurde von einigen der größten Adelsfamilien Frankreichs (darunter die Familien Condé, Conti und Luynes) zur Grabstätte auserkoren. In der Krypta ist auch der Komponist und langjährige Organist von St. Sulpice, Charles Marie Widor, bestattet. Berühmte Persönlichkeiten wurden in der Kirche getauft und heirateten dort, so z. B. Victor Hugo und Heinrich Heine.

Aus dem Priesterseminar St. Sulpice sind bedeutende Persönlichkeiten wie z. B. Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord hervorgegangen.

Die Hauptorgel der Kirche, weltweit berühmt und ein weitgehend im Originalzustand erhaltenes Meisterwerk von François-Henri Clicquot und Aristide Cavaillé-Coll, war zur Zeit ihrer Entstehung eine der größten Europas und wurde bzw. wird von berühmten Musikern gespielt.

Im Jahr 1772 heiratete hier Marie-Angélique Diderot, die Tochter Denis Diderots, den Industriellen Abel François Nicolas Caroillon de Vandeul.

Im Jahr 1822 heirateten hier Victor Hugo und Adèle Foucher.
Im Jahr 1841 heirateten hier Heinrich Heine und die Schuhverkäuferin Eugenie Crescentia Mirat, die sich seit 1834 kannten.

Der Marquis de Sade und Charles Baudelaire wurden hier getauft (1740 bzw.1821).

Dan Browns Roman „Sakrileg“ enthält eine Szene am Anfang, in der der gefallene Mönch Silas in der Kirche unter dem Verlauf des Meridians nach dem Heiligen Gral sucht. Auch in der Hollywood-Filmversion „The Da Vinci Code – Sakrileg“ spielt eine Szene in Saint-Sulpice.

Am 17. März 2019 brannte eine Tür des Südquerhauses. Verletzt wurde niemand. Nach Polizeiangaben wurde der Brand vorsätzlich gelegt.