18. Dezember bis 01. Januar 2007

Sevilla ist die Hauptstadt der Autonomen Region Andalusien und der Provinz Sevilla von Spanien. Mit knapp 690.000 Einwohnern ist Sevilla die viertgrößte Stadt Spaniens. Nach einer Legende wurde die Stadt von dem griechischen Helden Herakles gegründet. Die Einwohner werden als Sevillanos bezeichnet.

Die Stadt ist ein wesentlicher Industrie- und Handelsplatz und ein Touristenzentrum. Sevillas Altstadt ist die größte Spaniens und neben Venedig sowie der Altstadt von Genua eine der größten Altstädte Europas.
Sevilla war 1992 nach der Expo von 1929 zum zweiten Mal Gastgeber einer Weltausstellung, diesmal mit 18,5 Millionen Besuchern. Die Infrastruktur wurde wesentlich verbessert. So erhielt die Stadt Anschluss an eine Bahntrasse für Hochgeschwindigkeitszüge nach Madrid (siehe Alta Velocidad Española); der Flughafen Sevilla wurde ausgebaut. Ebenso wurden in der Region Autobahnen gebaut, unter anderem 85 km nach Huelva (Autopista A-49) und 94 km in die Küstenstadt Cádiz. Die Expo hinterließ eine hohe Verschuldung; viele Bauten wurden hinterher abgerissen oder stehen leer. Einer der wenigen noch gut erhaltenen Bauten ist der Pabellón Hassan II des französischen Architekten Michel Pinseau, der die Stiftung Fundación Tres Culturas beherbergt.

Die Kathedrale Maria de la Sede wurde 1401 bis 1519 an Stelle der maurischen Hauptmoschee erbaut. Sie hat fünf Schiffe, zahlreiche mit Kunstschätzen (Gemälde von Murillo, Velázquez, Zurbarán) geschmückte Seitenkapellen, bedeutende Glasmalereien, eine ungewöhnlich große Orgel und viele Grabmale bedeutender Persönlichkeiten. Seit 1987 gehört das Bauwerk zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Daneben steht die Giralda, ein weithin sichtbarer, 97 m hoher viereckiger Glockenturm mit reichen, in gebrannten Ziegeln ausgeführten Ornamentmustern und 22 harmonisch gestimmten Glocken sowie einer Marienfigur mit großer Wetterfahne auf der Spitze. Der Turm wurde 1196 von Abu Iussuf Iakub als Minarett der Moschee mit 82 m Höhe erbaut; der 32 m hohe Aufsatz in durchbrochenem Mauerwerk kam 1568 hinzu. Der Name Giralda kommt von der Drehbarkeit der Figur auf der Spitze (spanisch girar ‚drehen‘). Mit dem sogenannten Orangenhof ist der Turm der einzige original erhaltene Überrest der ehemaligen Moschee, deren frühere Größe aber am Gesamtkomplex der Kathedrale erkennbar ist. Der Legende nach sollen die um 270 in Sevilla geborenen Märtyrerinnen und leiblichen Schwestern Justa und Rufina die Giralda bei drei großen Erdbeben durch ihre Fürbitte vor dem Einsturz bewahrt haben. Sie sind daher Schutzheilige der Stadt und der Kathedrale Maria de la Sede und wurden in der bildenden Kunst oft mit der Giralda in ihrer Mitte dargestellt, etwa von Murillo und Goya.