Das Viertel Little India ist bekannt für seine traditionellen indischen Restaurants, vor allem in der Serangoon Road und Race Course Road. Die belebten Straßen werden von Einkaufszentren, Juwelieren und Schneidereien gesäumt. Der berühmte Sri Veeramakaliamman Temple ist mit den farbenfrohen Statuen hinduistischer Gottheiten geschmückt. Die kleine, hippe Gegend rund um die Straße Jalan Besar lockt mit ausgefallenen Cafés, in denen Kaffeespezialitäten und kreative, moderne Gerichte angeboten werden.
Der Sri Veeramakaliamman Tempel (141, Serangoon Road) liegt in der Mitte von Little India. Der hinduistische Tempel wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von den ersten indischen Pionieren errichtet und ist damit einer der ältesten Tempel Singapurs. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er weiter ausgebaut und Anfang der 80er Jahre einmal gründlich renoviert. Das Gebäude ist im Stil der südindischen Tamil-Tempel konstruiert, im Gegensatz zu den nordöstlichen Kali-Tempel unterscheidet sich die Bauweise der beiden Tempelstile erheblich. Der Tempel ist der Göttin Kali gewidmet, die eine der Gattinen Shivas war. Kali bedeutet wörtlich "Zeit" oder "Dunkel" und gilt im hinduistischen Glauben als eine sehr starke Göttin und Zerstörerin des Bösen. Sie ist sehr leicht mit ihren vielen Armen und Waffen in den Händen zu erkennen, um das Böse auf der Erde zu bekämpfen. Für die ersten indischen Siedler in Singapur war dieser Tempel von wichtiger Bedeutung, da er ihnen ein Stück Heimat gab und die Göttin Kali sie vor Unheil zu beschützen vermochte. Auch während des Krieges 1942 suchten die Menschen Schutz in diesem Tempel, weil sie an die Schutzmacht der Göttin glaubten.
Der Tempel hat am Eingang viele kleine Glöckchen. Die Gläubigen klingeln, bevor sie den Tempel betreten, um die Göttin zu bitten, ihre Wünsche zu erfüllen. Auf dem Hauptschrein ist die tiefschwarze Statue der Göttin Kali zu sehen, die rechts von ihren Söhnen Ganesha und Murugam flankiert wird.