PARIS


04. bis 09. August 2019


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Vom Invalidendom zum Louvre


1. Tag Sonntag 04.08.2019



Guten Morgen, es ist gleich 3:30 Uhr … es geht los.

Wir fahren über die A2/A3 bis zur A42, über den Rhein auf die A57, dann nach Aachen zur belgischen Grenze. Ein bisschen unübersichtlich wird die ansonsten ruhige Fahrt an der A44/46/52, hier gibt es eine Großbaustelle, wir hätten anders fahren sollen. Ganz kurze Pause in Belgien, wir frühstücken etwas. In Frankreich zahlen wir 14,40€ Maut, geht jetzt mit Kreditkarte.
So ab Charles de Gaulle Airport wird der Verkehr dichter. Am Stade de France fahren wir auf die Périphérique bis zur Ausfahrt Neuilly Porte Milot. Der Verkehr bewegt sich in unzähligen Spuren, jeder eröffnet eine neue. Vor uns der Place Charles-de-Gaulle mit dem Arc de Triomphe den wir zur Hälfte umfahren. Wir biegen in die Avenue Marceau und überqueren die Seine über die Alma Brücke. Kurz darauf sind wir auch schon auf der Rue de la Bourdonnais, an deren Ende auf der linken Seite das Hôtel La Bourdonnais liegt. Wir parken aber schon ca. 600 Meter vor dem Hotel auf einem der raren Plätze am Straßenrand.


Es ist gegen 10:00 Uhr, an der Rezeption bekomme ich unser Ticket für die Tiefgarage, die sich rechts um die nächste Straßenecke befindet. Unsere Zimmer sollen ab 15:00 Uhr bezugsfertig sein. Wir fahren in die Indigo Garage, drei Etagen tief, die Tore jeder Etage nur mit der Karte zu öffnen. Platz 3075 ist unser, ziemlich eng, aber rückwärts gehts. Unser Gepäck haben wir im Hotel unterstellen können.

Wir können also gleich losgelaufen.

Es sind nur einige hundert Meter durch die Avenue de Tourville und wir stehen vor dem Invalidendom.


Die goldene, glänzende Kuppel der Chapelle royale des Invalides ragt in den blauen Himmel. Seit dem 10. Juni 1840 wurde der Dom zum Grabmal Napoleons bestimmt. Auch im Gebäude befindet sich das Musée de l’Armée. Auf dem Boulevard de la Tour-Maubourg gehen wir um das riesige Areal herum zum Museumseingang. Ein blaues, schmiedeeisernes Tor mit goldenen Verzierungen, rechts und links auf den Mauern drohende Kanonen.


Die Avenue du maréchal Gallieni führt durch einen Park direkt zur Pont Alexandre III. Der Name der Brücke erinnert an Zar Alexander III. (1845–1894) und wurde als Teil der Weltausstellung 1900 geplant. Der sichtbare Teil der Brücke wird durch vier 17 m hohe Pylone begrenzt, auf denen jeweils eine ca. 4 m hohe vergoldete Bronzefigur steht. Sie stellt einen geflügelten Pegasus dar, der von einer Fama, der Göttin des Ruhmes, gezügelt wird.

Am Fuß der Pylone befinden sich steinerne Statuen, die Personifikationen Frankreichs zu verschiedenen Epochen darstellen.
Steinerne Löwen am Eingang der Brücke, die Wappen von Paris und Russland mit den Nymphen und Kandelaber umringt von Putten schmücken das Bauwerk.

Direkt hinter der Brücke das Grand Palais, ein für die Weltausstellung im Jahr 1900 in Paris errichtetes Ausstellungsgebäude. Es stellt mit dem gegenüberliegenden Petit Palais und der benachbarten Pont Alexandre III ein bedeutendes Architekturensemble der Belle Époque dar. Nach unterschiedlichen Nutzungen dient es heute den staatlichen Museen als Galerie für Wechselausstellungen.

Das Petit Palais gegenüber ist ein ehemaliger Ausstellungspavillon der in Paris ausgerichteten Weltausstellung von 1900. Er wurde zwischen 1897 und 1900 errichtet und beherbergt heute das städtische Museum der schönen Künste (Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris). Davor steht eine Statue zu Ehren von Winston Churchill.

An der nächsten Straßenecke die Champs Élysées. Nach links sieht man am Ende der Straße den Triumphbogen. Wir gehen nach rechts, vorbei an der Statue de Georges Clémenceau, im Schatten der Bäume entlang der Prachtstraße.


Es ist heiß und so freuen wir uns über einen Trinkwasserbrunnen am Straßenrand, an dem wir unsere Flaschen auffüllen. Die sogenannten Wallace-Brunnen sind öffentliche Trinkwasserspender in Form kleiner gusseiserner Skulpturen, die weltweit an verschiedenen Orten aufgestellt sind. Die meisten befinden sich auf Fußgängerwegen im ganzen Stadtgebiet von Paris, wo sie als erstes errichtet wurden. Sie sind benannt nach dem Engländer Richard Wallace, der ihre Errichtung finanzierte.

Kurz darauf erreichen wir den Place de la Concorde. Der Platz der Eintracht ist der größte in Paris.


Während der Französischen Revolution wurde die Reiterstatue am 11. August 1792 auf dem jetzt Place de la Révolution genannten Platz zerstört und entfernt. An ihrer Stelle errichtete man am 21. Januar 1793 eine Guillotine,mit der noch am selben Tag Ludwig XVI. enthauptet wurde. Es folgten seine Gattin Königin Marie Antoinette (16. Oktober 1793), Louis-Philippe II. Joseph de Bourbon, duc d’Orléans (6. November 1793) sowie die Revolutionäre Georges Danton (5. April 1794) und Maximilien de Robespierre (28. Juli 1794; siehe auch die Liste während der Französischen Revolution hingerichteter Personen); innerhalb von nur 2 ½ Jahren kam es hier zur Exekution von 1.345 Personen. In der Folgezeit wechselte der Platz häufig – wie andere Plätze auch – seinen Namen, denn ab 1795 hieß er erstmals Place de la Concorde, 1814 wieder Place Louis XV., 1824 Place Louis XVI., und seit der Julirevolution von 1830 trägt er seinen heutigen Namen Place de la Concorde.

An der Nordseite befindet sich das einzige Gebäude, das von Gabriel erbaute neoklassische Gebäude mit seinen monumentalen korinthischen Säulen und Kolonnaden, sie wurden bis 1775 fertiggestellt. Gabriel schuf nur die Fassaden und überließ es den Käufern, die Gebäude auf den dahintergelegenen Grundstücken nach ihren eigenen individuellen Nutzungsbedürfnissen gestalten zu lassen. Heute befindet sich hier unter anderem das renovierte Hôtel de Crillon, das in 2017 neu eröffnet wurde.

Der weithin sichtbare Obelisk von Luxor ist ein aus dem Tempel von Luxor stammender 23,50 Meter hoher und etwa 230 Tonnen schwerer Granit-Monolith (aus Syenit) aus dem 13. Jahrhundert vor Christus, aufgestellt am 25. Oktober 1836 auf einem von Jakob Ignaz Hittorff gebauten 5 Meter hohen Sockel.


Er ist ein Geschenk des Muhammad Ali Pascha für den König Louis-Philippe als Anerkennung der Leistungen von Jean-François Champollion, das nach hinderlicher Seereise erst im August 1834 in Paris eintraf. Die etwa 1600 Hieroglyphen verkünden von dem ruhmreichen Taten Ramses II. Das älteste Monument von Paris erhielt am 14. Mai 1998 ein 3,60 Meter hohes Pyramidion aus vergoldeter Bronze.

Den Obelisken flankieren zwei von Hittorff erbaute Springbrunnen mit einem Durchmesser von je 16,50 Meter. Über dem größeren runden Wasserbecken erheben sich zwei kleinere. Der südliche (französisch fontaine des mers) ist den Meeren Mittelmeer und Atlantik sowie Seefahrt und Fischfang gewidmet, den nördlichen (französisch fontaine des fleuves) zieren Allegorien der Flüsse Rhône und Rhein sowie Landwirtschaft und Industrie. Je vier Genien konkretisieren diese Allegorien. Die Brunnen wurden am 1. Mai 1840 vom Präfekten Claude-Philibert Barthelot de Rambuteau eingeweiht, ihre Renovierung erfolgte 2002.

Auch die 20 gegossenen Kandelaber ließ Hittorff nach seinen Zeichnungen als Anspielung auf das Marineministerium (französisch colonnes rostrales) anfertigen. Hittorffs Markenzeichen sind diese gusseisernen Kandelaber und Rostralsäulen.

Wir überqueren den Platz und gehen durch ein großes Tor in den Jardin des Tuileries.


Das Palais des Tuileries war das frühere Stadtschloss der französischen Herrscher, ungefähr 500 Meter von der königlichen Residenz des Palais du Louvre entfernt und mit diesem zeitweise durch große Flügelbauten verbunden. Es brannte 1871 beim Aufstand der Pariser Kommune aus und wurde später abgerissen.

Heute erinnert nur noch der prächtige, mit vielen Bildsäulen geschmückte Park an das ehemalige Schloss. Er erstreckt sich am rechten Seine-Ufer vom Pavillon de Flore des Louvre bis zum gegenüberliegenden Pavillon de Marsan parallel zum Place de la Concorde. Hier befindet sich auch das in einem ehemaligen Ballhaus untergebrachte Museum Galerie nationale du Jeu de Paume.

Wir suchen wieder den Schatten, auf den großen, freien und sandigen Flächen ist es ganz schön warm. Für ein paar Minuten setzen wir uns auf Stühle, die überall herum stehen.

An der nördlichen Seite der Tuileries steht ein Riesenrad und zwei, drei andere Fahrgeschäfte, eine kleine Dauerkirmes.

Der Louvre-Palast ist die frühere Residenz der französischen Könige in Paris. Er bildete zusammen mit dem zerstörten Palais des Tuileries das Pariser Stadtschloss. Die Herkunft des Namens Louvre ist unklar; zahlreiche Deutungen konkurrieren miteinander.

Das Gebäude beherbergt heute größtenteils das nach ihm benannte Musée du Louvre. Mit etwa zehn Millionen Besuchern im Jahr 2012 ist es das meistbesuchte Museum der Welt.

Die Glaspyramide, die als Eingang im Innenhof des Louvre fungiert, hat die gleichen Proportionen wie die Cheops-Pyramide, die größte der drei Pyramiden von Gizeh. Die Wahl dieser geometrischen Figur bezieht sich einerseits auf die bedeutende Sammlung ägyptischer Altertümer im Museum, als auch auf den Obelisken vom Place de la Concorde, der unweit des Louvre auf der anderen Seite des Jardin des Tuileries (Tuileriengartens) aufgestellt wurde. Die Pyramide ist an ihrer Basis 35,42 Meter breit und insgesamt 21,34 Meter hoch. 95 Tonnen Stahl und 105 Tonnen Aluminium geben ihr Halt.

Drei kleinere Pyramiden begleiten die Hauptpyramide. Ihre Platzierungen wurden so gewählt, dass sie als Lichtschächte für die Eingänge zu den verschiedenen Sammlungen des Museums fungieren.

Schließlich gibt es noch die große invertierte Pyramide, die im unterirdischen Eingangsbereich sichtbar ist, wenn man den Louvre vom Carrousel (Einkaufspassage unter dem Louvre) aus betritt. Eine im Wortsinn auf den Kopf gestellte und quasi aufgehängte Pyramide.

Wir setzen uns auf eine lange Steinbank in den Schatten und beobachten die vielen Menschen. Die Warteschlange am Eingang ist recht übersichtlich. Ich gehe nochmal alleine zwischen den Pyramiden und den dazwischen liegenden Brunnenbecken herum und mache noch ein paar Fotos.

Wir haben uns wieder ein bisschen erholt und wollen jetzt wieder zurück Richtung Hotel gehen.

Wir überqueren die Seine über die Pont du Carrousel um dann an der linken Flussseite, vorbei am Musée
d´Orsay, weiter zum Palais Bourbon und dann durch kleine Seitenstraßen zum Invalidendom zu kommen. Nicht weit und wir haben unser Hotel erreicht. Es ist 15:00 Uhr und wir sind 5 Stunden gelaufen.

An der Rezeption bekommen wir was zu trinken, dann ist auch unser Zimmer bereit.


509, der Raum ist nicht besonders groß, aber größer als viele andere Zimmer in Paris. Das Bad modern und geräumig, der Blick geht in den Innenhof, ist aber ok. Wir richten uns ein, duschen und essen etwas von unseren Vorräten.

Kurz nach 20:00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Vom Hotel aus, direkt hinter der nächsten Straßenecke beginnt das Champs de Mars.

(dt. Marsfeld), eine ursprünglich zu militärischen, später mehrfach zu Ausstellungszwecken genutzte Großgrünfläche von heute 24,3 ha im.

Hinter uns die École Militaire, vor uns, mit Blick zum Eiffelturm die Mauer des Friedens, ein Denkmal, das im Jahr 2000 erbaut wurde, um seine Besucher an die Bedeutung des Friedens zu erinnern.


Es ist aus Stahl, Holz und Glas und verfügt über 32 Säulen mit dem Wort „Frieden“ in 49 Sprachen (und 18 verschiedenen Alphabeten) darauf geschrieben. Es ist kein Zufall, dass die Mauer dort steht, denn die Militärschule befindet sich in der Nähe, wodurch dieser Ort nun Krieg und Frieden verbindet.

Die Rasenflächen sind ziemlich voll, viele Menschen sind unterwegs. Händler haben ihre Souvenirs auf dem Boden ausgebreitet. Meist glitzernde Eiffeltürme.

Über die Straße am Bassin Champ de Mars, weiter zum Turm, der umzäunt ist mit hohen Panzerglasplatten.


Wir laufen außen herum, dann über die Pont d‘ léna hinauf zum Trocadéro. Es sieht nach Menschenmassen aus, mal sehen.

Für die Weltausstellung Paris 1878 wurden endlich die Jardins du Trocadéro angelegt. Der Ingenieur Jean-Charles Alphand ließ die Gärten in Harmonie mit dem vom Architekten Gabriel Davioud geplanten „Palais du Trocadéro“ anlegen, der im orientalischen Stil mit 70 m hohen Minaretten gestaltet wurde.

Im Zuge der Vorbereitungen für die Weltausstellung von 1937 entstand nach dem Abriss des orientalischen Palais auf den vorhandenen Fundamenten das heutige Palais de Chaillot mit seinen Terrassen, Treppen und Brunnen.


Wir gehen die Treppen hinauf, es ist nicht ganz so voll wie es von weitem aussah. Es gibt einen tollen Blick auf den Eiffelturm und die Wasserfontainen.

Bald gehen wir zurück auf die andere Seite des Turms. Wir setzen uns auf eine Bank, beobachten die vielen Menschen. Langsam wird es dunkel. Die Beleuchtung des Eiffelturms wird eingeschaltet und wird intensiver je dunkler es wird. Es ist halb 10, alle warten auf das große Spektakel zur vollen Stunde.


22:00 Uhr, der Eiffelturm blitzt und blinkt. Wir machen Fotos, so wie die anderen zehntausend auch. Beeindruckende 5 Minuten.
Dann gehts zum Hotel. Es war ein langer Tag, wir haben viel gesehen, ca. 12 km sind zusammengekommen und ein sehr schöner Abschluss des Tages am Tour Eiffel.